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Global Reporting Initiative (GRI) Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen

Flaggen der Vereinten Nationen

Die Global Reporting Initiative (GRI) wurde 1977 in Partnerschaft mit den Vereinten Nationen (UN) als eine unabhängige internationale Organisation gegründet, die Standards für die Berichterstattung über die Nachhaltigkeitsleistung von Organisationen entwickelt. Heute gilt die GRI als eine der führenden Initiativen im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung, sodass ihre Standards von zahlreichen Unternehmen und Organisationen weltweit angewendet werden, um ihre Nachhaltigkeitsleistung zu messen und zu kommunizieren.


Welche Funktion diese Standards für Unternehmen haben und wie diese konkret aussehen können, erfahren Sie hier im uptodate Blog.



Ziele der Global Reporting Initiative

Die GRI hat es sich zur Aufgabe gemacht, Leitlinien und Standards für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten zu entwickeln, sodass diese von Unternehmen, Regierungen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und anderen Organisationen weltweit genutzt werden können. Diese Standards sind wertvolle Orientierungshilfen, die Organisationen dabei unterstützen, ihre wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Einflüsse zu messen, zu überwachen und in Form eines Nachhaltigkeitsberichts darüber zu berichten. Gleichzeitig verbessern einheitliche Standards die Transparenz innerhalb der Nachhaltigkeitsberichterstattung. 


Auch Stakeholdern wird es dadurch enorm erleichtert, in Prozesse innerhalb von Unternehmen eingebunden zu werden und schließlich auch die Verantwortung für diese übernehmen zu können.



GRI Standards – Richtlinien für Nachhaltigkeitsberichte

Bereits 1999 erschien mit der GRI-Richtlinie für Nachhaltigkeitsberichterstattung ein erster Entwurf für einheitliche Berichterstattung. Dieser wurde über die Versionen G2 bis G4 stetig überarbeitet und aktualisiert, bis im Oktober 2016 die heute gültigen GRI Standards veröffentlicht wurden. Konkret beinhalten diese unter anderem:


  1. Allgemeine Leitlinien: Die GRI-Standards umfassen allgemeine Leitlinien zur Berichterstattung über die Nachhaltigkeitsleistung von Organisationen. Diese Leitlinien bieten einen formalen Rahmen für die Strukturierung von Berichten und die Auswahl relevanter Themen und Indikatoren.

  2. Themen und Indikatoren: Neben formalen Vorgaben beinhalten die GRI Standards eine umfangreiche Liste von Themen und Indikatoren, die Unternehmen bei der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts berücksichtigen sollten. Dazu gehören Themen wie Umweltschutz, Menschenrechte, Arbeitspraktiken, Produktverantwortung und vieles mehr.

  3. GRI Standards: Die aktuelle Version der GRI-Standards, die die ehemaligen GRI G4-Leitlinien ersetzt haben, umfasst verschiedene Module, die sich auf spezifische Themenbereiche konzentrieren. Diese umfassen jeweils die Standards für die bereits genannten Themenbereiche Umwelt, Wirtschaft, Menschenrechte, Arbeitspraktiken, Gesellschaft und Produktverantwortung. Jeder Standard enthält spezifische Indikatoren und Leitlinien für die Berichterstattung.

  4. Kern- und Zusatzindikatoren: Die GRI-Standards enthalten eine Reihe von Kernindikatoren, die von allen Unternehmen berichtet werden sollten. Darunter fallen beispielsweise Kennzahlen zu Energie- & Wasserverbrauch. Weiterhin spielen Zusatzindikatoren, die je nach den spezifischen Umständen und Prioritäten der Unternehmen ausgewählt werden können, eine große Rolle. Außerdem kann bei der Art der Berichterstattung zwischen zwei Modulen gewählt werden: “In accordance with GRI” sieht vor, dass die neun Anforderungen des Standards zwingend erfüllt werden müssen. “In reference with GRI” ist hingegen an weniger strenge Voraussetzungen geknüpft.


Durch die Anwendung dieser Standards können Unternehmen transparenter über ihre Leistung in Bezug auf diese Themen berichten und den Stakeholdern, einschließlich Investoren, Kunden:innen, Mitarbeiter:innen und schließlich auch der  Öffentlichkeit, verlässliche Informationen zur Verfügung stellen. Wichtig ist hierbei jedoch zu beachten, dass die Relevanz der jeweiligen Themenbereiche stark von der Art eines Unternehmens bzw. der Branche sowie der Funktion der Organisation variieren kann. 



Beispiele für GRI Standards

Drei Menschen brainstormen im Büro

Da die Ausformulierung von einheitlichen Standards ein großes Spektrum an unterschiedlichen Unternehmen und Tätigkeitsfeldern abdecken muss, ist es nicht immer einfach, konkrete Vorgaben aufzustellen, da diese stets von einer Vielzahl individueller Einzelfaktoren abhängig sind. Im folgenden werden Beispiele aus dem Bereich “Umwelt & Umweltmanagement” von Unternehmen aufstellt:


  1. Umweltpolitik: Unternehmen sollten eine Umweltpolitik festlegen, die ihre Verpflichtung zur Umweltleistung widerspiegelt.

  2. Umweltaspekte: Umweltaspekte sollten in den Tätigkeiten, Produkten und Dienstleistungen des Unternehmens identifiziert und bewertet werden können. Das umfasst beispielsweise Emissionen, Abfallerzeugung, Ressourcenverbrauch und Auswirkungen auf die Biodiversität.

  3. Umweltmanagementziele und -maßnahmen: Für den Geschäftsalltag sollten Umweltmanagementziele festgelegt und Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Umweltleistung ergriffen werden.

  4. Umweltleistung: Die Umweltleistung eines Unternehmens sollte regelmäßig bewertet und überwacht werden. Dazu gehören die Erfassung von Umweltdaten, die Bewertung der Fortschritte gegenüber den Zielen und die Berichterstattung darüber.

  5. Compliance: Unternehmen sollten sicherstellen, dass ihre Umweltpraktiken den geltenden Gesetzen, Vorschriften und anderen Verpflichtungen entsprechen.



Fazit 

Einheitliche Berichtsstandards wie die der GRI sind ein wichtiges Hilfsmittel, um Unternehmen bei der Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten zu unterstützen und die Transparenz und Vergleichbarkeit für diese zu verbessern. Dabei wird es Unternehmen gleichzeitig ermöglicht, eigene Chancen und Risiken zu identifizieren sowie die eigene Glaubwürdigkeit für Stakeholder zu erhöhen und damit deren Engagement zu fördern.

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