Auch bei Unternehmen gewinnt Nachhaltigkeit immer mehr an Bedeutung. Für Betriebe bedeutet das, das eigene Vorgehen aktiv zu reflektieren und zu optimieren. Ein nachhaltiges Geschäftsmodell kann Ihrem Unternehmen jedoch dabei helfen, eigene Potenziale auszuschöpfen sowie gesellschaftlichen und politischen Erwartungshaltungen zu entsprechen. Wie nachhaltige Geschäftsmodelle aussehen können und wie Sie sie in Ihr Unternehmen einbinden können, erfahren Sie hier bei uptodate.
Warum ist Nachhaltigkeit für Unternehmen relevant?
Es gibt verschiedene Gründe, die eigene Firmenphilosophie mehr in Richtung Nachhaltigkeit auszurichten. Der naheliegendste ist hierbei sicherlich aus ökologischer Perspektive, denn nachhaltiges Verhalten reduziert auch im Unternehmen die CO2-Bilanz und leistet somit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Aber auch auf sozialer Ebene ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Aspekt für verantwortungsvolles Handeln, mit dem Ausbeutung und Menschenrechtsverletzungen entgegengewirkt werden kann. Im eigenen Betrieb hingegen legt Nachhaltigkeit Wert auf das Wohnbefinden der Mitarbeiter:innen und unterstützt somit beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Nachhaltigkeit lohnt sich jedoch auch aus unternehmerischer Sicht. So spart ein bewussterer Umgang auch im Arbeitsalltag wertvolle Ressourcen und damit bares Geld ein. Zudem sind viele Unternehmen im Zusammenhang mit der europaweit gültigen CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) dazu verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht über ihren Betrieb anzufertigen. Bei Verstößen können hierbei Strafzahlungen in Höhe von mehreren Millionen Euro anfallen.
Nicht zuletzt hat sich auch die gesellschaftliche Gesinnung zum Thema Nachhaltigkeit und die damit verbundene Erwartungshaltung stark verändert. Um die Bedürfnisse potentieller Kund:innen weiterhin anzusprechen, ist es für Unternehmen somit wichtiger denn je geworden, das eigene Geschäftsmodell nachhaltig auszurichten und somit die eigene Relevanz auf dem Markt zu bewahren.
Zusammenfassend lässt sich somit sagen, dass Nachhaltigkeit sowohl aus ökologischen als auch ökonomischen Gründen ein fester Bestandteil der Wirtschaftswelt geworden ist und den Markt entscheidend beeinflusst.
Wie zeichnet sich ein nachhaltiges Geschäftsmodell aus?
Ein nachhaltiges Geschäftsmodell sollte umweltschonend sein, doch wie das konkret aussieht, lässt sich nicht immer einfach definieren. Warenproduktion ohne CO2-Emissionen ist beispielsweise in der Regel nicht erreichbar, denn diese lassen sich an den verschiedensten Orten finden und sind in einem gewissen Umfang schlicht nicht zu vermeiden. Eine absolute Nachhaltigkeit ist daher in vielen Fällen unrealistisch. Vielmehr geht es daher bei einem nachhaltigen Geschäftsmodell in der Regel darum, eine vergleichbare Alternative zu bieten, die sinnvolle Vorteile mit sich bringt.
Ein typisches Beispiel hierfür ist die Verwendung von Sprudelwasserflaschen. Auch diese lassen sich ohne eine gewisse CO2-Emission nicht herstellen. Im direkten Vergleich zur geläufigen Variante - der Verwendung von Wasser in Plastikflaschen - bietet diese jedoch zweifelsfrei die nachhaltigere Alternative.
Dieser Ansatz lässt sich auch auf andere Modelle übertragen, bei denen eine nachhaltigere Umstellung beispielsweise bereits damit beginnen kann, auf umweltschonende Hersteller und Lieferanten umzusteigen und so den Gesamtprozess in Richtung Nachhaltigkeit zu optimieren.
Darauf sollten Sie bei nachhaltigen Geschäftsmodellen achten
Wie ein nachhaltiges Geschäftsmodell aussehen kann, ist stark vom vertriebenen Produkt bzw. der angebotenen Leistung abhängig und muss daher stets im Einzelfall betrachtet werden. Grundsätzlich sollte ein nachhaltiges Geschäftsmodell jedoch mindestens einen der folgenden drei Bereiche bedienen:
Effiziente Nutzung von Ressourcen: Dazu gehört jeder Aspekt der Produktionskette von dem Wareneinkauf über die Verpackung bis hin zum Transport.
Anpassung der Produkte an die Bedürfnisse der Kund:innen: So wird die Langlebigkeit der Produkte verbessert, wodurch weniger Abfall entsteht. Gleichzeitig erhöht sich die Zufriedenheit und somit die Beziehung zwischen Unternehmen und Konsument:innen.
Eine Struktur für Kosten und Einnahmen hilft dabei, nachhaltiges Verhalten bei Kund:innen zu belohnen und somit auch für die Zukunft zu animieren.
Dem entgegen sollten Modelle vermieden werden, die das Gegenteil der genannten Punkte bewirken. Als Beispiel können hierbei Modelle genannt werden, die auf einem umfangreichen Warenimport aufbauen oder die zu einem erhöhten Konsum anregen, wie zum Beispiel Flatrates.
Diese Rolle spielt Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungslogik
Betrachtet man die Wertschöpfungskette eines Unternehmens, so werden Prozesse dahingehend optimiert, um Umsätze zu generieren. Deren Bedeutung steht außer Frage, denn sie sind auf lange Sicht entscheidend dafür, ob ein Unternehmen erfolgreich und langfristig stabil bleiben kann oder nicht.
Nachhaltigkeit kann sich zwar, wie bereits erwähnt, auch in finanzieller Hinsicht lohnen, jedoch ist das nicht immer der Fall. Das bedeutet allerdings nicht, dass die daraus gewonnenen Vorteile nicht spürbar sind, denn in der Gesamtlogik der Wertschöpfung sind nicht nur finanzielle Aspekte von Bedeutung. So beeinflusst Nachhaltigkeit beispielsweise auch den Spaß an der Arbeit für Mitarbeiter:innen, wodurch sich automatisch auch deren Zufriedenheit verbessert. Diese wirkt sich positiv auf die Arbeitsleistung der einzelnen Mitarbeiter:innen aus, woraus bessere Betriebsergebnisse resultieren. Gleichzeitig wirkt sich Nachhaltigkeit auf das Prestige für das Unternehmen oder auch Beziehungen zu Partner:innen.
Hierbei handelt es sich allesamt um wichtige Faktoren, die zum Erfolg Ihres Unternehmens beitragen und daher nicht vernachlässigt werden sollten.
Fazit
Viele Unternehmen richten ihr Geschäftsmodell nachhaltig aus, um so dem aktuellen Zeitgeist zu folgen, aber auch, um selbst einen eigenen Beitrag zum Klimaschutz leisten zu können und Betriebskosten zu reduzieren. Wie ein nachhaltiges Geschäftsmodell aussieht, lässt sich jedoch schwer pauschalisiert beantworten. Zudem ist es in der Regel nur schwer umsetzbar, eine absolute Nachhaltigkeit zu erreichen. Vielmehr geht es daher darum, nachhaltigere Alternativen zu finden. Nutzen Sie daher Ressourcen effizient, richten Sie Ihre Produkte an den Bedürfnissen Ihrer Kund:innen aus und richten Sie Ihre Strukturen so aus, dass nachhaltiges Verhalten auch bei Kund:innen belohnt wird.
Comments